Was ist das Erlwein-Quartier?
Das Erlwein-Quartier – benannt nach dem Erbauer der denkmalgeschützten Gebäude – ist Diskussionsbeitrag und Plattform für Visionen zur Zukunft des jetzigen Schlachthof-Areals in Bamberg, Lichtenhaidestraße. Möglich ist hier etwa ein sogenanntes Urbanes Gebiet. Wohnen, Arbeiten, Handwerk und Kultur könnten in Innenstadtnähe eine neue Heimat finden. Die historischen Erlwein-Gebäude könnten endlich erlebbar werden. Und: Bamberg wäre um ein lebendiges Quartier reicher.

Unterstützer:innen
Christina & Florian
Anwohner:innen
Durch die enorme Geruchsbelästigung des Schlachthofs wird die Wohnqualität tagtäglich stark eingeschränkt. Zeitweise ist das Lüften der Wohnräume nicht möglich, was bei warmen Temperaturen eine große Belastung darstellt. Die Nutzung des Balkons für familiäre Nachmittage wird erschwert und meist aufgrund des Gestanks schnell beendet. Das Erlwein Quartier könnte die Nachbarschaft wachsen lassen und den Geruchsbelästigungen endlich ein Ende setzen.


Erich Spranger
Bund Naturschutz Bamberg, 1. Vorsitzender
Danke an Grünes Bamberg für die klare Positionierung und Ideenentwicklung. Wir vom BUND Naturschutz treten schon immer für Regionalität ein. 1000 Schweine am Tag haben damit aber nichts zu tun. Das ist ein einziges Gemetzel. Bei Weiterbetrieb würde eine weitere Erhöhung der Schlachtzahlen drohen. Das wollen wir nicht. Dem gegenüber bietet die Fläche viele Möglichkeiten der Entwicklung. Ein urbanes Gebiet mit Wohnen und Arbeiten ist sicher eine gute Idee. Das würde auch den Druck auf noch nicht versiegelte Flächen wie Gärtnerland oder die Muna/Hauptsmoorwald nehmen.
Andreas Irmisch
Verkehrsclub Deutschland Bamberg, 1. Vorsitzender
Was für ein Traum, die Ziele der Stadt zum Thema Wohnen, Gewerbe und Mobilität mal auf einer solch großen Fläche umsetzen zu können. Aktuell belastet das Gebiet die Stadt auf vielfältige Weise (keine Wohnungen, viel Schwerlastverkehr und Geruchsbelästigung). Wenn die vorgestellte nachhaltige Planung neben den Wohnungen auch genügend Arbeit im Quartier erhält, werden regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt sowie zukunftsfähige Arbeitsplätze für die Region geschaffen. Dann stehen alle am Ende als strahlende Gewinner*innen da! Der VCD hält das für möglich und gestaltet gerne mit!
Prof. Dr. Wolfgang Brassat
Lehrstuhl II f. Kunstgeschichte insb. Neuere u. Neueste Kunstgeschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Der von Hans Jakob Erlwein erbaute Schlachthof ist ein wertvolles Ensemble aus der Zeit der Jahrhundertwende. Damals hat Erlwein das Bauwesen der Stadt Bamberg als Baurat entscheidend geprägt und u.a. das E-Werk, den chirurgischen Pavillon (heute Stadtarchiv), die Luitpold-Schule und zahlreiche weitere Gebäude geplant und erbaut. Der Schlachthofkomplex, von dem Teile unter Denkmalschutz stehen, sollte ggf. einer neuen Nutzung zugeführt und so der Stadtgesellschaft zugänglich gemacht werden.
Familien
Widmer, Wunder, Weiske/Baureis, Schmitt, Essler, Hammon/Van der Galien, Hartwig, Coquard, Kromm, Kröhnert, Kleiner/Bachmann, Sprenger, Baumtrog/Schwass, Landero/Goschenhofer, Ahles/Hofmann, Loske, Mos, Kos/Übner, May, Hoffmann, Lukesch, Mehler/Hübsch, Safonov, Grimminger/Thomas, Müller, Harmouche, Sparenberg, Koch, Schlienz/Tazi Labzour, Kolm, Kastenmeier/Rimlinger, Großmann, Bürger, Rampel, Goschenhofer, Christoph, Wittelsbürger
Anwohner:innen
Als direkte Anwohner beobachten wir die Entwicklungen rund um den Bamberger Schlachthof mit Sorge. Auch wir sind für regionale Wertschöpfungsketten allerdings sehen wir das nicht mehr gegeben, wenn die größten Schlachthofunternehmen Tönnies und Vion hier fast ausschliesslich tätig sind und ihre Einflussnahmen vergrößern.
Als Anwohner sind wir seit Jahren Geruchsbelästigungen ausgesetzt und befürchten, dass durch eine mögliche höhere Schlachtkapazität sowohl Geruchsbelästigungen als auch Schwerlastverkehr in unserer unmittelbare Umgebung zunimmt.
Dies kann nicht im Interesse der Stadt sein. Große Wohngebiete mit vielen Familien (Schäffler Gelände, ErbaGelände) befinden sich in direkter Nachbarschaft.
Eine mögliche (Teil-) umnutzung oder eine Weiterentwicklung des Geländes zu urbanem Wohnraum wie bereits in vielen anderen deutschen Städten erfolgreich geschafft wurde sehen wir als große Chance an.
Mitmachen
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Perspektiven auf das Schlachthof-Gelände

Bild: Christian Hader
Fragen und Antworten
Der kommunale Bamberger Schlachthof hat seinen Betrieb am 30. Juni 2024 auf Beschluss des Stadtrates endgültig eingestellt.
Schon 2023 zeigte sich, dass der kommunale Schlachthof nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden konnte. Über längere Zeit hatte er hohe Verluste erwirtschaftet, ohne Aussicht auf eine Verbesserung. Gleichzeitig gab es einen Investitionsbedarf in Millionenhöhe. Es wurden verschiedene Möglichkeiten zur Rettung geprüft – eine tragfähige Lösung ließ sich jedoch nicht finden. Um weitere Kosten für die Steuerzahlenden zu vermeiden, beschloss der Stadtrat im März 2024 die Schließung.
Nach der Schließung wurden bereits einige Anlagen zurückgebaut und Maschinen verkauft. Das rund 5,5 Hektar große Areal liegt derzeit größtenteils brach. Andere Nutzer des Geländes wie Böhnleins Frischeladen und einige Büros haben weiter geöffnet.
Die Stadt Bamberg prüft derzeit die städtischen Bedarfe und Möglichkeiten zur Nachnutzung. Weiterhin laufen die Gutachten zu Denkmaleigenschaften und Bodenproben. Zukünftig sollen städtebauliche Ideen für eine Nachnutzung mit geeigneten Formaten sondiert werden.
Nach vielen Gesprächen mit den Menschen in Bamberg möchte Grünes Bamberg das Areal in ein nachhaltiges und lebendiges Mischquartier verwandeln.
Dabei stehen folgende Ziele im Vordergrund:
– Bezahlbarer Wohnraum: Schaffung von dringend benötigten günstigen Wohnungen
– Gemischte Nutzung: Flächen für Kultur, Soziales, Dienstleistungen und Gewerbe
– Denkmalschutz: Erhalt und sinnvolle Integration der historischen Gebäude
– Nachhaltigkeit: Begrünung, erneuerbare Energien und flexible Mobilitätsangebote
– Bürgerbeteiligung: Stadtgesellschaft frühzeitig und umfassend in die Planungen einbeziehen
Dabei möchten wir, dass Erfahrungen aus früheren Projekten in Bamberg berücksichtigt und frühere Fehler nicht wiederholt werden.
Einige andere politische Gruppierungen in Bamberg bevorzugen eine Nachnutzung exklusiv für Gewerbe oder städtische Bedarfe, zum Beispiel als Betriebshof für Stadtwerke und Bamberg Service.
Grünes Bamberg möchte hingegen bewusst eine Mischnutzung, um den unterschiedlichen Bedarfen in Bamberg gerecht zu werden. Der Wunsch nach Wohnraum, Raum für Kultur und Soziales sowie Gewerbe und Handwerk sollten aus unserer Sicht gemeinsam berücksichtigt werden. Eine einseitige Nutzung wäre eine verpasste Chance.